Der KreisLandFrauenTag fand dieses Mal im Harrisleer Hotel des Nordens statt. Andrea Gosch-Petersen, Vorsitzende des Schleswiger Kreisverbandes, und Ilka Wartenberg, Vorsitzende des Flensburger Kreisverbandes, begrüßten die Anwesenden im vollbesetzten Saal. Bereits zum sechsten Mal veranstalteten beide Kreisverbände einen gemeinsamen LandFrauenTag. „So bündeln wir unsere Kräfte, lernen uns kennen und schonen unsere Ressourcen“.

Ähnlich sieht das auch Ulrike Röhr, Präsidentin des Landesverbandes. Ihr liegt besonders am Herzen, ins Gespräch zu kommen und die Bevölkerung auf dem Lande zu stärken. „Unser Ziel ist ein lebendiger ländlicher Raum“, sagte sie. Dabei gehe es nicht nur um die Weiterbildung der Frauen, sondern auch um den Ausbau und Erhalt von überlebenswichtiger Infrastruktur. „Es muss eine Chancengleichheit auf dem Land existieren. Mobilität, ärztliche Versorgung und schnelles Internet sind für die Zukunft wichtig“, sagte sie. Gleichzeitig forderte sie ihre Zuhörerinnen aber dazu auf, dafür zu sorgen, dass auch junge Frauen sich in den Ortsvereinen einzubringen. Hört man nämlich ganz genau hin, scheint es ein grundsätzliches Nachwuchsproblem zu geben.

Dieses Problem ist leider auch dem Harrisleer LandFrauenVerein allzu gut bekannt.

„Um unsere Ziele umsetzen zu können, brauchen wir ganz viele Mitglieder. Bringen Sie zum nächsten Treffen einfach mal eine Freundin oder Verwandte mit“, sagte Röhr.

Und auch Ilka Wartenberg berichtete wenig später davon, dass es immer schwieriger werde, genügend Frauen für die ehrenamtliche Vereinsarbeit zu finden. „Wir müssen unsere Nische neu definieren“, findet sie. Allein in diesem Jahr hätten sich mit Sieverstedt und Barderup zwei Ortsvereine aufgelöst, weil niemand den Vorsitz übernehmen wollte. Nächstes Jahr stehe die Auflösung des Ortsvereins in Sörup an – aus den gleichen Gründen. „Es hat ein Kulturwandel stattgefunden. Inzwischen sind viele Frauen berufstätig. Da fällt es vielen schwer, ein Ehrenamt zu übernehmen.“ Ihrer Meinung nach müsse die Vereinsarbeit von der Politik gestärkt werden, damit diese wieder attraktiv werde. „An den Themen liegt es nämlich nicht.“

Bleibt zu hoffen, dass der Vortrag die Gäste zum Umdenken angeregt hat.