Im Nachhinein können wir sagen, dass dieser Ausflug abwechslungsreich und informativ, aber auch erholsam und gemütlich war.
Aber beginnen wir von vorn:
Um 11:00 Uhr startete Busfahrer Michael von Hansen-Borg und nahm uns mit auf große Fahrt.

Unser erstes Ziel war der Beltingharder Koog mit der integrierten Station Westküste, Lüttmoorsiel.
Auf dem Koog, einem 1987 eingedeichten Gebiet der Nordstrander Bucht, befindet sich heute das mit 34 km² größte Naturschutzgebiet des Landes.
Zugvögel finden Nahrung und Rastplätze in der Salzwasserlagune, Wiesenvögel fühlen sich wohl auf dem beweideten Grünland.
In der integrierten Schutzstation Westküste empfing uns Elisabeth vom Freiwilligenteam der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz.
Wir bekamen einen umfassenden Überblick über die Arbeit der einzelnen Organisationen, einen spannenden Einblick in die tägliche Arbeit der Ehrenamtlichen. Dazu gehören ganzjährige Rastvogelzählungen, Mithilfe bei Brutvogelkartierungen von April bis Juni, Schutz der Seevogelbrutgebiete im Koog, Betreuung der Vogelbeobachtungshütten und des Naturerlebnisraumes sowie winterliche Spülsaumkontrollen im Auftrag des Umweltbundesamtes.
Interessiert lauschten wir den interessanten Ausführungen von Elisabeth.
Sie stellte uns z.B. den Vogel vor, der alle Langstreckenrekorde bricht, die Küstenseeschwalbe. Sie brütet am nördlichen Polarkreis, überwintert am südlichen Polarkreis und legt jährlich 80.000 km zurück, das entspricht 2 Weltumrundungen. Wenn sie in Eile ist, schafft sie täglich an die 500 km.
Ok, uns taten schon vom Zuhören die Flügel weh !

Und dann kam Knutt!
Ein amselgroßer Strandläufer, immer hungrig auf kleine Muscheln und Wattschnecken, die er komplett verschluckt und anschließend in seinem Muskelmagen zerkaut. Auf diese Weise speichert er Fett für seinen Langstreckenflug von Westeuropa bzw. Westafrika nach Ostkanada oder Nordsibirien, mal eben 4000 km, und das auch noch mit vollem Bauch und einem Gewicht, das er von ca. 140 g auf 240 g erhöht hat.
wir hatten an 2 Beispiel-Knutts die Möglichkeit, den Vogel, natürlich in künstlicher Form, in der Hand zu wiegen und das Vorher-Nachher-Gewicht zu schätzen.
Anschließend sahen wir noch einen kurzen Film über die Arbeit in der Schutzstation und dann wartete auch schon der Bus, um uns zur nächsten Station des Tages zu bringen:

„Bredstedt blüht auf“, das Motto des Leuchtturmprojektes in der Parkstraße, die Wildbienenoase von Tina Staupe.
2020 plante sie 1000 m² Garten, insektenfreundlich, mit heimischen Pflanzen und Stauden.
Dieser Garten lebt, er zeigt Blumen- und Blütenvielfalt, hier wachsen alte Arten wie z.B. der Färberwaid, gelb in der Blüte, aber blau färbend. Schon im Mittelalter wurde diese Pflanze zur Indigo-Herstellung genutzt. Zerquetschte Blätter wurden fermentiert, zu Kugeln geformt, sog. Waidkugeln, getrocknet und an die Färber verkauft. Diese überschütteten die Kugeln mit abgestandenem Urin und erwärmten das Ganze. Nach Tagen fing der Sud an zu stinken (wenn wundert das ??), dann kam der zu färbende Stoff (meist Leinen) rein, die Textilien färbten sich gelb. Nachdem der Stoff aus der Brühe rauskam und an der Luft lag, sorgte der Sauerstoff dafür, dass die Fabrbe sich in blau änderte.
Wenn der Stoff seinen Farbwechsel hatte, das Bläuen, legten die Bauern einen Ruhetag ein. Daher kommt das Sprichwort „Blaumachen“.

Frau Staupe erklärte uns die verschiedenen Pflanzen, welche gern miteinander wachsen und welche man auf Abstand pflanzen sollte (es menschelt halt auch bei den Blumen).


Das Bienenhotel besteht aus verschiedenen Tonröhren, aus Holz, in das verschieden große Löcher gebohrt wurden und aus Lehmbauten.
Weiter ging der Spaziergang durch den Naschgarten, durch die Pflanzenkinderstube und vorbei an der Kräuterspirale.

Zum Abschied bedankt sich Astrid im Namen Aller und übergibt einen Obolus, vielleicht für neue Pflanzen, an …
Nun waren unsere Sinne voll mit neuen Eindrücken, mit Informationen … und jetzt kam die Entspannung!


Kaffee und Kuchen im Westerkrug in Wanderup. Hier konnten wir noch mal alles beschnakken, Himbeertorte und Rhabarberkuchen genießen und Kaffee trinken bis zum Abwinken.
Danke an Alle, die dazu beigetragen haben, dass es ein wunderschöner Tag wurde und wir hoffen, dass sich auch unsere Gast-Mitfahrer wohlgefühlt haben.